Silvretta

Silvrẹtta

 

die, stark vergletscherte Gebirgsgruppe (aus kristallinen Gesteinen aufgebaut) der Rätischen Alpen zwischen Montafon (Vorarlberg) und Paznaun (Tirol) im Norden sowie Unterengadin und Flüelapass und -tal (Kanton Graubünden) im Süden; die österreichisch-schweizerische Grenze folgt (außer am Ostende) dem Hauptkamm. Jenseits von Gargellental und Schlappiner Joch im Westen schließt sich das Rätikon an, im Osten geht die Silvretta in die Samnaungruppe über. Im Norden grenzt sie das Zenisjoch mit dem Kopsstausee (1 809 m über dem Meeresspiegel) gegen die Verwallgruppe ab. Höchste Erhebungen sind Piz Linard (3 411 m über dem Meeresspiegel), Fluchthorn (3 399 m über dem Meeresspiegel) und Piz Buin (am südlichen Punkt der Grenze, 3 312 m über dem Meeresspiegel), über den auch die Wasserscheide zwischen Inn (im Osten; Zufluss im Nordteil über die Trisanna) und Rhein (Zufluss im Norden über die Ill, im Süden über die Landquart) verläuft; insgesamt erheben sich in der Silvretta 74 Gipfel über 3 000 m über dem Meeresspiegel. Die Silvretta-Hochalpenstraße (22,5 km lang, Mautstraße; 1954 fertig gestellt) verbindet Partenen (1 051 m über dem Meeresspiegel) im Montafon mit Galtür (1 584 m über dem Meeresspiegel) im Paznaun über die Bielerhöhe (2 036 m über dem Meeresspiegel), auf der auch der Silvretta-Stausee liegt (2 032 m über dem Meeresspiegel, 2,5 km lang; Staumauer an der Nordwestecke 80 m hoch, 432 m lang; kleiner Staudamm an der Nordostecke gegen das Klein Vermunt); Nord-Rampe mit zahlreichen Serpentinen (maximale Steigung 14 %) durch Unter Vermunt zum Vermuntstausee (1 745 m über dem Meeresspiegel) im Groß Vermunt. Die Straße wurde zusammen mit den drei Stauseen der Montafoner Illwerke (Kraftwerk in Partenen) angelegt; starker Touristenverkehr. Am Rande der Silvretta liegen einige Wintersportgebiete, so v. a. im Nordwesten Silvretta Nova (Sankt Gallenkirch, Gaschurn, Partenen). Das Vereinagebiet am Piz Linard in der Schweiz ist geschütztes Landschaftsgebiet von nationaler Bedeutung; durch das Vereinatal ist eine Eisenbahnverbindung (mit 19 km langem Tunnel) zwischen Klosters und dem Unterengadin im Bau.